Die Legenden um Emmeram von Regensburg

Arbeo von Freising beschrieb um 722 Zeit und Umstände von Emmerams Wirken in seiner „Vita Haimhrammi“:
Der adelige Emmeram war wohl zunächst Mönch in Luxeuil im Frankenreich. Er wurde später Bischof von Poitiers in Aquitanien und zog dann nach Osten, um bei den Awaren zu missionieren. Unterwegs kam er – der Überlieferung nach 649 n. Chr. – zu Herzog Theodo nach Regensburg und missionierte im Umfeld des Fürstenhofes. Dort entwickelte Emmeram nicht nur zu Herzog Theodo, sondern auch zu dessen Familie ein gutes Verhältnis; auch Ota, der Tochter des Herzogs, stand er nahe: sie vertraute ihm an, dass sie mit dem Sohn eines herzoglichen Richters, Sigibald, ein uneheliches Kind erwartete.

Emmeram nahm daraufhin die Schuld auf sich, um das junge Paar zu schützen. 652 begab er sich auf eine Pilgerreise nach Rom und gab sich als der Vater des unehelichen Kindes aus. Otas Bruder Lantpert stellte ihm jedoch nach und ließ Emmeram laut Überlieferung unter der Beschuldigung der Verführung der Herzogstochter in Kleinhelfendorf zur Strafe an eine Leiter binden und ihn dort schwer misshandeln. Bauern und die Begleiter Emmerams wollten den Schwerverletzten in den Gutshof Theodos in Aschheim bringen. Aber wenige Kilometer davor (zwischen Feldkirchen und Heimstetten – heute steht dort eine Kapelle) starb Emmeram an seinen Verletzungen. Als man in Aschheim ankam, klärte ein Priester den Herzog über den Irrtum auf, der nun für ein würdiges Begräbnis sorgte.

Zur Erinnerung an diese erste Grablegung des Heiligen Emmeram ließen die Aschheimer eine Gedächtnisplatte errichten.
„Hier ist begraben gewesen der heilig Bischof Sant Heimran 40 tag und 40 nacht.“
Um die folgenden Ereignisse ranken sich ebenfalls wieder mehrere Legenden. Einen davon erzählt, dass es nach dem Begräbnis 40 Tage regnete, das bis dahin unfruchtbare Land erblühte und dass die angeschwollenen Wasserfluten ein Floß, auf das man seinen Leichnam legte, mit unbegreiflicher Schnelligkeit nach Regensburg trieben.
An der Stelle in Oberföhring, von der aus dem Floß loslegte, wurde Ende des
9. Jahrhunderts im Gedächtnis an den schon bald als Märtyrer verehrten Bischof eine Kapelle mit seinem Namen und 1663 auch ein Eremitorium mit einer Schule errichtet.
Die Schüler kamen (wie heute) aus den umliegenden Orten, Feldkirchen,
Heimstetten, Aschheim, Hausen, Kirchheim und Oberndorf. Sie wurden damals in den Künsten des Lesens, Schreibens und Rechnens unterwiesen.

Die St. Emmeram Realschule in Aschheim trägt sicherlich auch deshalb diesen großen Namen:
Ausbilden, unterstützen, erziehen, für einander einstehen – das ist unser Leitmotiv:

WIR. GEMEINSAM